Die Schlüssel sind übergeben: Geschäftsleiterin Maren Kern und Projektleiter Sebastian Moos haben gestern von der Gemeinde Val Müstair die Schlüssel für den Gemeindesaal in Müstair bekommen. Dieser wird ihnen die nächsten drei Wochen als Arbeitsort dienen. Noch gibt es zahlreiche Vorbereitungen zu treffen. Das Programm der ersten Woche ist dichtgedrängt. Bereits heute, Samstag 10. August, findet auf der Alp Prasüra das traditionelle Alpenfeuer statt.
Zwei Tage auf zwei Rädern
Das Mahnfeuer bildet den Auftakt der Zeit in der Val Müstair. Es erinnert seit 1988 im gesamten Alpenraum jährlich an den Wert der alpinen Kultur und Natur. Dieses Jahr widmet sich das Alpenfeuer «lebendigem Gewässer», weshalb am Sonntag, 11. August eine Exkursion durch die Auen des Rombachs, eines der letzten grossen, frei fliessenden Talflüsse, stattfindet. An seinem Unterlauf, im Vinschgau, soll im Laufe der nächsten Monate der Bau eines Wasserkraftwerks beginnen. «Es gibt in der Val Müstair viele spannende Fragestellungen, mit denen wir uns aktuell beschäftigen», sagt Maren Kern. Zum Beispiel auch, wie umweltverträglicher Mountainbike-Sport aussehen könnte. Zusammen mit einheimischen und auswärtigen Fachpersonen führt Projektleiter Tim Marklowski einen zweitägigen «rollenden» Workshop zu diesem Thema durch.
Wildnis benennen: Was ist überhaupt Wildnis?
Schon bei der Suche nach einer rätoromanischen Übersetzung für «Wildnis» war Sebastian Moos dem Pledari Grond ausgeliefert: Ist «cuntrada selvadia» tatsächlich der richtige Begriff, für das, was wir unter Wildnis verstehen? Der Projektleiter hat sich in den letzten Jahren damit befasst, Wildnis als Thema in der Schweiz präsenter zu machen. In der Val Müstair wird er sich am runden Tisch mit Vertreterinnen und Vertreter aus Gemeindevorstand, Naturschutz, Tourismus sowie Land- und Forstwirtschaft mit Potenzialen und Herausforderungen von freier Naturentwicklung auseinandersetzen. Und sie vor allem fragen: Was bedeutet Wildnis für Menschen, die im Berggebiet leben?
Ein weiteres Kernthema von Mountain Wilderness Schweiz ist der Ausbau von touristischen Angeboten im Gebirge. Dieser geht oft auf Kosten der Berglandschaft. «Das Tal steht in Bezug auf den Wintertourismus an einem Scheideweg. Wir möchten während unseres Aufenthalts einen Abgleich der Meinungen der städtischen, bergbegeisterten Bevölkerung und der Menschen im Berggebiet schaffen» so Maren Kern.
Inspiration finden, Ideen einbringen
Im Büro in Müstair wird das Team jeweils vormittags anzutreffen sein. Besuch ist herzlich willkommen. Man trifft die Mitarbeitenden zudem am Dienstag, 20. August am Dorfmarkt in Santa Maria an.
Es bleibt genug Zeit zum Erkunden der Umgebung. Die Nachmittage werden für Aussentermine und individuelles Arbeiten genutzt. Die Zeit im Val Müstair soll auch der Inspiration dienen. Raum für Ideen, Gespräche aber auch für ruhige Momente bietet das Haus Parli. Hier, am Ende des Dorfes Santa Maria ,werden die Mitarbeitenden wohnen. Das alte Bauernhaus wurde von der Schriftsteller-Familie Michaela Friemel-Krohn und Tim Krohn zu einem kreativen Rückzugsort umgestaltet.
Im Idealfall dient das Pop-up-Büro anderen Organisationen als Inspiration für Formen der Zusammenarbeit, generiert lokale Wertschöpfung und fördert einen lebendigen Austausch zwischen Berg und Tal.
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Gemeinde Val Müstair
Hier wohnt das Team: Haus Parli
Medienmitteilung vom 05.08.2019