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Mehr Freiräume für Natur und Mensch: Keine alpinen Solaranlagen in wilden Berglandschaften!

Die Morgeten Solar AG plant auf der Bürgle im Gantrischgebiet eine alpine Solaranlage. Mountain Wilderness Schweiz hat gegen das Solarprojekt Einsprache erhoben, da der Standort der Anlage ungeeignet ist: Das Projekt droht, eine intakte Berglandschaft zu industrialisieren.

Von Aaron Heinzmann, Projektleiter Alpenschutz

Siehe unsere Medienmitteilung zur Einsprache gegen das Solarprojekt auf der Bürgle.

Mountain Wilderness Schweiz fordert, dass Solaranlagen in bebauten und erschlossenen Gebieten und auf bestehender Infrastruktur und Gebäuden erstellt werden, bevor die letzten Freiräume für Mensch und Natur genutzt werden.

Mit Art. 71.a des Energiegesetzes («Solarexpress») hat das Parlament am 30. September 2022 die Rahmenbedingungen für eine erleichterte Bewilligung von Photovoltaik-Grossanlagen eingeführt. Die Kriterien für diese erleichterte Bewilligung findet ihr hier. Sind diese Kriterien erfüllt, so gelten die Anlagen als standortgebunden, von nationalem Interesse und das Interesse an ihrer Realisierung geht anderen Interessen grundsätzlich vor. Effektiv ausgeschlossen sind nur einige Schutzgebiete. Diese veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen für PV-Grossanlagen im Gebirge gefährden die letzten Freiräume für Mensch und Natur.

Dabei haben sich die Alpen bereits in den letzten 200 Jahren stark verändert. Immer mehr Gebiete wurden erschlossen und verbaut, insbesondere für wirtschaftliche und touristische Zwecke, sowie für die Energieproduktion. Heutzutage beeinträchtigt auch die vom Menschen verursachte Klimakrise die alpine Bergwelt und deren Lebensgrundlagen massiv. Ganzheitliche Ansätze, die Klima- und Naturschutz verbinden, sind dringend notwendig.

Blick Richtung Gantrisch, Links unten der Südhang der Bürgle, wo die Solaranlage zustande käme.
Bild: © Marco Kohli

Mountain Wilderness Schweiz ist der Ansicht, dass Solarstrom möglichst dort produziert werden soll, wo er verbraucht wird. «Eine der ersten alpinen Freiflächensolaranlagen in der Schweiz in einer infrastrukturfreien und unbebauten Berglandschaft zu bauen ist das falsche Zeichen», warnt Aaron Heinzmann, Projektleiter bei Mountain Wilderness Schweiz. Alpine-PV-Anlagen auf bestehender Infrastruktur und in bereits bebauten und erschlossenen Gebieten, die bereits durch Strassen, Bergbahnen oder Stromleitungen genutzt werden, sind zu bevorzugen. Mountain Wilderness Schweiz hat deshalb gegen das Baugesuch für die alpine Solaranlage Morgeten Einsprache erhoben.

Das Baugesuch des Solarprojektes der Morgeten Solar AG ist eines der ersten. Ein weiteres Projekt, welches bereits öffentlich auflag, ist Sedrun Solar. Gegen dieses Projekt hat Mountain Wilderness keine Einwände. «Das Gebiet ist durch das Skigebiet, Lawinenverbauungen und Gebäude bereits belastet, und wir haben deshalb keine Stellungnahme eingereicht», sagt Aaron Heinzmann im Bericht des Tagesanzeiger.

An erster Stelle stehen für Mountain Wilderness Schweiz jedoch stärkere politische Massnahmen, die Bevölkerung und Wirtschaft beim Stromsparen unterstützen. «Die billigste und umweltfreundlichste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen», betont Aaron Heinzmann.

Damit wir unser Engagement für eine wildnisverträgliche Energiewende fortführen können, sind wir auf deine Unterstützung angewiesen.

Blick Vom Turne oberhalb von Därstetten auf die Gantrischkette mit der Bürgle in der Mitte. Das Bild zeigt eindrücklich die intakte und unerschlossene Berglandschaft.
Bild: © Marco Kohli

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