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Die Bergwelt dient schon immer als Werbesujet für unzählige Marken, Produkte und Dienstleistungen. Immer aufdringlicher wird die Werbung auf den Bergen. Die Beispiele reichen von temporären Projektionen von Firmenlogos auf Bergflanken bis hin zu dauerhaften Installationen. Mountain Wilderness wehrt sich gegen die Kommerzialisierung und Möblierung der Berge – mit Erfolg!

Negative Auswirkungen auf Wildtiere und Mensch

Die Natur wird zunehmend als Werbefläche für Marken, Produkte und Dienstleistungen entdeckt. Werbung ist aufdringlich, denn ihr Ziel ist unsere Aufmerksamkeit. Dementsprechend ist sie meist auffällig gestaltet oder verursacht oft Lärm- und Lichtemissionen, die von Mensch und Tier als Störungen wahrgenommen werden können. Die wiederholte Bestrahlung von Eiger, Mönch und Jungfrau kann z.B. die dort nistende Schneefinkenkolonie durch nächtliches Verschrecken und Vertreiben der Altvögel stören. Fixe Installationen auf sonst infrastrukturfreien Gipfeln degradieren die Landschaft und damit wertvolle Erfahrungsräume.

Erfolgreiche Petition zum Rückbau der Selfie-Stelen der Bündner Kantonalbank

Ein noch junges und besonders stossendes Beispiel für die zunehmende Kommerzialisierung der Berge sind die Metallstelen mit aufgedrucktem QR-Code als Zugang zu digitalen Gipfelbüchern, welche die Graubündner Kantonalbank (GKB) anlässlich ihres 150. Jubiläums im Jahr 2020 auf ebenso vielen Berggipfeln im Bündnerland fix installiert hat. 100 dieser Stelen thronen auf abgeschiedenen Gipfeln, die kaum von menschlichen Einflüssen geprägt sind. Wir lancierten eine Petition und konnten der GKB im November 2021 die von 7’250 Personen unterschriebene Forderung übergeben, die Stelen auf den wilden Gipfeln rückzubauen. Im 2022 kam dann die erfreuliche Mitteilung der GKB, die Selfie-Stelen bis 2023 zu entfernen. Wir bleiben dran!

Natura Pura

Damit Installationen wie die GKB-Stelen gar nicht mehr geplant werden, lancierten wir im Winter 2023 zusammen mit vier anderen Naturschutzorganisationen Natura Pura. Neben der Bergmöblierung sind Lichtinstallationen und Overtourism an Hotspots Thema der Sensibilisierungskampagne. Sie beinhaltet ein Grundlagenpapier mit Risiken von Werbemassnahmen für Natur und Landschaft sowie hilfreichen Tipps. Im Sinne einer konstruktiven Zusammenarbeit versandten wir attraktive Sujets an rund 400 Gemeinden und Tourismusorganisationen. Im Herbst findet ein Webinar zu „Nachhaltigem Tourismus“ statt. 

Mountain Wilderness wehrt sich gegen die kommerzielle Vereinnahmung der wilden Berge

Für Mountain Wilderness gelten folgende Grundsätze:

Werbefreie Naturräume

Naturnahe Landschaften sind wertvolle Erfahrungs- und Lebensräume. Neben ihrer Bedeutung für die Biodiversität sind sie wichtige Gegenwelten zur Zivilisation und vor allem zu städtischen und digitalen Räumen mit ihren negativen Begleiterscheinungen. Naturnahe oder gar wilde Räume ermöglichen intensive, authentische Naturerfahrungen und bei Bedarf einen Rückzugsort aus der reizüberfluteten, digitalisierten Welt. Mountain Wilderness fordert, dass  Werbung in intakten Berglandschaften nicht bewilligt werden.

Was du tun kannst

Werbeaktionen in den Bergen melden

Hast du einen Zapfhahn einer Brauerei an deinem Lieblingsfels entdeckt? Oder eine Installation eines Sportartikelherstellers in einer wilden Landschaft? Schreib uns deine Beobachtungen!

Stop Alpenkonsum verbreiten

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News zum Thema

«Werbung auf Gipfeln schadet der Landschaftsqualität und schmälert das Naturerlebnis.»

Tim Marklowski, Bergführer