Profialpinistin und Bergführerin
«Ich suche in den Bergen die Verbindung zur Natur, das Wilde und Ursprüngliche, aber keine Werbung! Es ist wichtig das zu erhalten und die Metallinstallationen zurückzubauen.»
Werbung am Berg ist störend. Schlicht inakzeptabel sind dauerhafte Eingriffe. Sie degradieren Bergwildnis und damit wertvolle Erfahrungs- und Lebensräume für Mensch und Tier.
Ein noch junges und besonders stossendes Beispiel sind die 15 x 60 cm grossen Metallstelen mit aufgedrucktem QR-Code als Zugang zu digitalen Gipfelbüchern, welche die Graubündner Kantonalbank anlässlich ihres 150. Jubiläums auf ebenso vielen Berggipfeln im Bündnerland installiert hat. Nach unserer Analyse befinden sich 100 dieser Stelen auf abgeschiedenen Gipfeln, die kaum von menschlichen Einflüssen geprägt sind. Auf manche führt nicht einmal ein Weg.
Wir von Mountain Wilderness Schweiz sind der Auffassung, dass wilde Gipfel keine Werbeflächen sind! Solche letzten Räume der Schweiz müssen für authentische Wildniserfahrungen für diese und kommende Generationen erhalten bleiben.
Der Aufforderung, ihre Werbestelen zu demontieren, will die Bank nach ersten Gesprächen nicht nachkommen. Ein Rückbau ist bislang nicht vorgesehen. Unterzeichne auch du die Petition und erhöhe mit uns den Druck auf die GKB und andere Firmen, welche die Bergnatur zu Werbezwecken missbrauchen. Mit deiner Unterschrift sendest du auch ein Signal an Berggemeinden, solche Aktionen in Zukunft nicht mehr zu bewilligen.
Petizione per vette senza pubblicità – in italiano
Pétition pour des sommets libres de pub – en français
Im Sommer 2021 lancierte die Alpenschutzorganisation Mountain Wilderness Schweiz eine Petition gegen eine Werbeaktion der Bündner Kantonalbank (GKB). Die Forderung: Sofortiger Rückbau der Metallstelen, welche die GKB auf 150 Bündner Berggipfeln installiert hatte.
Nun kommt die Bank der Forderung nach. Die Tafeln werden bis 2023 rückgebaut.
Du planst eine Tour in den Bündner Bergen? Bestelle Aufkleber für werbefreie Gipfel und hefte sie über die QR-Codes der GKB. Hier findest du die Liste der Gipfel mit einer GKB-Werbestele.
Sende uns dein Bild per Mail oder teile deine Aktion unter #werbefreiegipfel mit uns!
Profialpinistin und Bergführerin
«Ich suche in den Bergen die Verbindung zur Natur, das Wilde und Ursprüngliche, aber keine Werbung! Es ist wichtig das zu erhalten und die Metallinstallationen zurückzubauen.»
Bergführer
«Werbung und Konsum sind allgegenwärtig. Am Berg haben wir Pause von alldem. Das soll so bleiben.»
ehem. Präsidentin von CIPRA International
«Es gibt immer weniger unberührte Landschaften in der Schweiz. Gleichzeitig wissen wir, wie gut es uns tut, einmal ganz abschalten zu können. Die Stelen der GKB sind ein unnötiger Eingriff in die letzten verbleibenden Wildnisräume und gehören abgeschafft!»
Bergfotograf und freier Autor
«Und als nächstes? Werbung für Hundefutter? Bewahren wir uns doch die Berge als kommerzfreie Orte.»
Stv. Geschäftsleiterin Stiftung Landschaftsschutz Schweiz
«Ob online oder im Alltag: überall sind wir mit Werbung konfrontiert. Dass nun auch die Gipfel noch als Werbefläche missbraucht werden, finde ich den Gipfel!»
Enviro Marketing Coordinator Patagonia Schweiz
«Es ist beunruhigend, dass so viel Werbung in unsere Wildnis kommt. Wir sollten alles tun, um diese Räume frei von Werbung zu halten und den Menschen die Möglichkeit zu geben, die Natur zu geniessen, ohne auf die Beschilderung von Banken schauen zu müssen.»
Gründer und Mitinhaber Earlybirdskis
«In den Bergen bin ich offline. Ich suche Abenteuer und Erholung vom Takt des Alltags. Berge sind keine Litfasssäulen, dort möchte ich nicht auch noch mit Werbung belästigt werden.»
Campaignerin und Bergsportlerin
«Der hochalpine Raum ist eines der wenigen unverbauten Gebiete in der Schweiz, das soll auch so bleiben!»
Berge in der Werbung sind wir längst gewohnt, Werbung auf Bergen treffen wir in jüngerer Zeit immer öfters an. Dabei handelt es sich zum Teil um kurzfristige Werbeaktionen, wie die Bestrahlung der Jungfrau-Nordwand mit dem Logo des Pharmamultis Bayer. Zum Teil sind es aber auch längerfristige Installationen, wie im Fall des Schuhherstellers On, der 2019 eine Berghütte mit Firmenlogo an einem abgelegenen Bündner Bergsee errichtete. Die PR-Massnahmen finden oft in touristisch erschlossenen Gebieten statt, immer mehr aber auch in fast intakter Natur. Kritisch wird es spätestens, wenn es um dauerhafte Eingriffe in unberührte Gebiete geht.
So geschehen 2020, als die Graubündner Kantonalbank (GKB) sich auf 150 Bergen selbst ein Denkmal gesetzt hat. Die auf teilweise wildesten Gipfeln verschraubten, 15 x 60 cm grossen Stahltafeln mit QR-Code zur Website der Bank sind beispielhaft für die Vereinnahmung von Naturräumen zu Werbezwecken. Bereits vor der Installation der Stahlstelen hat sich Mountain Wilderness Schweiz ablehnend zur geplanten Aktion geäussert. Die Bank hat jedoch keinen Kontakt gesucht und das Projekt durchgesetzt.
In einer gemeinsamen Studie mit der eidgenössischen Forschungsanstalt WSL haben wir im 2019 aufgezeigt, wo es in der Schweiz noch weitgehend unberührte Wildnis gibt. Auf Basis dieser Daten haben wir analysiert, welche und wie viele von der GKB «besetzten» Gipfel in besonders unberührten Gebieten liegen. Das Ergebnis: 100 der 150 Installation liegen in Gebieten von hoher und höchster Wildnisqualität (entspricht einem Wildnisqualitätswert von 15 oder höher). Das heisst, sie sind naturnah, abgeschieden und kaum von menschlichen Einflüssen geprägt.
Nach Ablauf des Jubiläumsjahres haben wir Kontakt mit der Bank aufgenommen und sie aufgefordert, zumindest diese 100 Gipfel wieder zu befreien. Auch nach ausführlicher Erklärung unserer Position und der Besonderheit dieser Gipfel wurde unser Anliegen abgelehnt, die Bank beharrt darauf ihre Stahltafeln bestehen zu lassen Ein Rückbau ist nicht geplant.
Warum sind werbefreie Gipfel wichtig?
Die Bergwildnis ist eine wichtige Gegenwelt zum von Stress geprägten, werbereichen Siedlungs- und Konsumraum. Es braucht heute mehr denn je Gebiete, in welchen authentische und ungestörte Naturerfahrungen noch möglich sind und nicht durch unnötige Eingriffe gestört werden. Die Aneignung solcher Räume mit hoher Wildnis- und Erholungsqualität durch Firmenwerbung nimmt zu. Wir finden, dies gilt es zu verhindern.
Dürfen die das?
Die rechtliche Situation ist für uns nicht das entscheidende Kriterium, die Installationen sind für Mountain Wilderness Schweiz so oder so inakzeptabel. Dennoch haben wir Abklärungen zur Rechtmässigkeit der Werbe-Installationen vorgenommen. Laut Informationen der GKB sind die Stelen gemäss Raumplanungsverordnung für den Kanton Graubünden (KRVO) nicht baubewilligungspflichtig, müssen jedoch von den Gemeinden genehmigt werden. Einige Gemeinden lehnten es ab, dass die Stelen auf ihrem Gemeindegebiet aufgestellt werden. Oder sie haben wie die Gemeinde Pontresina eine zeitliche Frist der Installation genannt. Unklar bleibt, ob die Stelen in Natur- und Landschaftsschutzgebieten ohne kantonale Baubewilligung legal sind. Ein von uns in Arbeit gegebenes Rechtsgutachten wird zudem aufzeigen, ob die Rechtspraxis des Kantons Graubünden, diese Bauten als nicht bewilligungspflichtig einzustufen, mit dem Bundesrecht vereinbar ist.
An wen richtet sich die Petition?
Die Unterschriften werden der Graubündner Kantonalbank «feierlich» überreicht. Dies mit der erneuten Aufforderung, die Stahltafeln zurückzubauen und künftig von derartigen Werbeaktionen abzusehen.
Welche Wirkung will die Kampagne «Werbefreie Gipfel» erzielen?
Kurz- und mittelfristig…
Langfristig…
Weiterführende Links
Petition auf Campax
Magazin Wildernews Nr. 74 zu «Werbung am Berg»
Wildnisstudie von Mountain Wilderness Schweiz und der Eidg. Forschungsanstalt WSL