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Rückbau zur Wildnis: 4 Tonnen Metallschrott und Pfosten abgebaut in 2 Tagen

@photomavi, Vincent Martin

Am Wochenende des 29. und 30. Mai haben sich Freiwillige aus Frankreich und der Schweiz zusammengetan und den alten Zaun eines ehemaligen Rentierparks abgebaut. Fotofallen zeigen eine Rückkehr der Wildtiere auf.

Im französischen Jura, unweit der Schweizer Grenze, bestand bis 1995 ein Rentierpark, der als touristische Attraktion galt. Er erstreckte sich über eine Fläche von etwa zehn Hektar, die mit bis zu zwei Meter hohem Maschendrahtzaun eingegrenzt war. Als die Anlage geschlossen wurde, blieb der Zaun stehen.

Todesfalle für Wildtiere

Seither rostet er vor sich hin und hat, den Skelettteilen nach zu beurteilen, schon einige Tiere das Leben gekostet. Zudem versperrte er diesen den Zugang zu einem Bach. «Ich habe die Anlage 2019 zufällig entdeckt und sah, dass es viele Tierknochen gab. Ich sagte mir, dass etwas getan werden muss», erklärt Christophe Clément, ein kürzlich pensionierter jurassischer Naturliebhaber. Gemeinsam mit Alain Delaunay begann er, das Drahtgeflecht zu entfernen. Gut 1,9 Tonnen schafften sie.

Eine Gemeinschaftsaktion

Für den Rest wandten sie sich an Mountain Wilderness Frankreich. Unsere französischen Partner organisieren schon seit 20 Jahren verlassene Anlagen in den Bergen. Gemeinsam mit der Gemeinde Prémanon und dem regionalen Naturpark Haut Jura wurden 60 Freiwillige für eine gemeinsame Rückbau-Aktion mobilisiert. Ein Drittel davon Einheimische, zwei Drittel aus ganz Frankreich plus zwei Vertretende von Mountain Wilderness Schweiz.

Die Arbeit im steilen Gelände war anstrengend: Bäume und Büsche haben sich im Laufe der Jahre um den Zaun geschlungen und mussten vor der Demontage getrimmt, gekürzt und sogar ausgegraben werden. Dann musste das ganze Material zur Sammelstelle geschleppt werden, wo der Schrotthändler es schliesslich abholte.

Nach zwei Tagen, viel Schweiss und vielen Kratzer waren die Freiwilligen glücklich: Sie hatten über 4 Tonnen Drahtgeflecht und Pfosten abgebaut (zusätzlich zu den 1,9 Tonnen, die bereits demontiert wurden) und somit 7 Kilometer Zaun vom Berg entfernt.

Wieder mehr Tiere unterwegs

Was nun? Die lokalen Initianten haben schon vor einem Jahr, als sie mit dem Rückbau begonnen haben, Fotofallen aufgestellt. Diese zeigen: Es sind wieder mehr Wildtiere im Gelände unterwegs! Das Monitoring wird weitergeführt.

Maren Kern, Geschäftsleiterin von Mountain Wilderness Schweiz, hat mitgeholfen. Ihr Fazit: «Eine super Aktion. Die gemeinsame körperliche Arbeit schweisst zusammen und der wachsende Altmetallhaufen macht mächtig stolz. Auch in der Schweiz gibt es stillgelegte Anlagen bereit für den Rückbau!»

Weiterführende Links:

Website mit Inventar von stillgelegter Infrastruktur in den Bergen Installations obsolètes
Artikel Voix du Jura
TV-Reportage France 3

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