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Patrouille des Glaciers: Hochalpiner Grössenwahn auf gebahnter Spur

Diese Woche findet der längste und bekannteste hochalpine Skitouren-Wettkampf mit über 4’000 Teilnehmenden statt. Für Mountain Wilderness Schweiz gehören solche Grossanlässe mit vorgespurten und gesicherten Laufstrecken, Infrastruktur auf Gletschern und Helikopterflügen nicht ins Hochgebirge.

Diese Woche findet der längste und bekannteste hochalpine Skitouren-Wettkampf statt. In den kommenden Nächten stellen sich über 4’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Herausforderung, möglichst schnell von Zermatt oder Arolla nach Verbier zu gelangen. Für Mountain Wilderness Schweiz gehören solche Grossanlässe mit vorgespurten und gesicherten Laufstrecken, Infrastruktur auf Gletschern und den dazu nötigen Helikopterflügen nicht ins sensible Hochgebirge. 

Gigantischer geht es fast nicht mehr: Die letzten Wochen waren mehrere hundert Armee-Angehörige und weitere Helfende mit den Vorbereitungen für die 22. Ausgabe der Patrouille des Glaciers beschäftigt. Was einst als harter Test für die Mobilmachung während des zweiten Weltkriegs startete, ist heute der grösste Skitourenwettkampf der Welt. Die zivilen und militärischen Teilnehmenden bewegen sich auf einer gesicherten und mit grossem Aufwand präparierten Strecke, inklusive Verpflegungs- und Sanitätsposten auf Gletschern in über 3’000 Metern Höhe. Die Route führt durch zwei Wildtierschutzgebiete.

Mountain Wilderness Schweiz ist überzeugt, dass Grossanlässe mit gesicherten Pisten und den dazu nötigen Helikopterflügen und Eingriffen in die Natur nicht mit einem umweltverträglichen Bergsport vereinbar sind.

Die Geschichte des Alpinismus ist geprägt von Leistung und der Suche nach Anerkennung. Wenn schon ein Wettkampf am Berg orchestriert wird, muss dieser von den Teilnehmenden in Eigenverantwortung und mit kleinstmöglichen Auswirkungen auf die sensible Bergnatur bestritten werden. Wenn absolute Sicherheit das Ziel ist, gibt es genügend gesicherte Pistengebiete, in denen die Infrastruktur bereits besteht und auch für Skitourenwettläufe genutzt werden könnte.

In der nächsten Ausgabe des Wildernews gewähren wir in einer Reportage einen Blick hinter die Kulissen der Patrouille des Glaciers (verfügbar ab 9. Juni).

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