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Muskelkater und Verständnis für nachhaltiges Mountainbiking: Die Resultate der ersten keepwild! bike days

Vom 29.10. bis 1.11.21 haben nach mehrmaliger Verschiebung endlich die ersten keepwild! bike days stattgefunden. Der Anlass, den wir gemeinsam mit Pro Natura und unserem lokalen Bergsport-Partner Suliv organisierten, versammelte 30 Mountainbikende im südbündnerischen Valposchiavo.

Vom 29.10. bis 1.11.21 haben nach mehrmaliger Verschiebung endlich die ersten keepwild! bike days stattgefunden. Der Anlass, den wir gemeinsam mit Pro Natura und unserem lokalen Bergsportpartner Suliv organisierten, versammelte 30 Mountainbikende im südbündnerischen Valposchiavo. Das Ziel: gemeinsam naturnahe Trails geniessen, aber mehr noch, Nachhaltigkeitsprobleme im MTB-Sport diskutieren, Berührungsängste abbauen und dennoch für die eigene Sache, in unserem Fall die Wildnis, einstehen.

Recycling-Trails und geschlossene Kreisläufe

Das Valposchiavo ist bekannt für seine konsequente Ausrichtung auf Bio-Landwirtschaft und einen naturnahen, sanften Tourismus. Dies spiegelt sich auch im Bike-Konzept des Tals wider: Die Trails sind hier keine beliebig in die Landschaft gefrästen Pisten, sondern in Handarbeit wiederbelebte, historische Schmuggler- und Säumerwege. Tagsüber fahren wir also auf «recycleten» Trails und essen abends feinste Bio-Produkte direkt aus dem Tal und aus geschlossenen Wertschöpfungsketten.

Glühende Oberschenkel und rauchende Köpfe

Das Valposchiavo ist sicher nicht als Anfänger-Bike-Destination zu bezeichnen, denn sowohl die Anstiege wie auch die Abfahrten über rassig-ruppige Single-Trails haben es in sich. Prädestiniertes Gelände also für unsere versierte Gruppe aus ambitionierten Hobbybikenden, Trailbauexperten, Alpenschützenden und Bikeguides. Tagsüber wird gefahren, was die Beine hergeben, am Abend folgt ein dichtes Programm mit Vorträgen und Diskussionen zu den drängenden Umweltfragen des Moutainbikesports: Nachhaltiger Trailbau und Unterhalt, Wildnisschutz vs. MTB-Sport, Wildtierökologie und Besucherlenkung – wir lassen nichts unangetastet.

Standpunkte verstehen und Wildnis verteidigen

Wie erwartet handelte es sich bei den ersten keepwild! bike days keineswegs um eine reine «Spassveranstaltung», an der sich alle einig sind. Bei einer so diversen Gruppe waren Konflikte und Diskussionen vorprogrammiert und sogar ausdrücklich erwünscht. Gerade die Themen E-MTB und Bikepisten wurden heiss diskutiert und erwartungsgemäss nicht überall Konsens gefunden. Wohl aber gab es eine Annäherung und ein besseres Verständnis der jeweils anderen Seite. Neben dem Zuhören und Verstehen des Gegenübers war uns wichtig, die eigene Position nicht zu verwässern und «rote Linien» (Stichworte: Heli-Biking, Bike-Pisten in wilden Geländekammern) klar aufzuzeigen. In unserem Positionspapier und den Diskussionen vor Ort ist uns der Spagat aus Annäherung und klarer Position gut gelungen, finden wir.

Wir danken an dieser Stelle den Teilnehmenden für ihre Offenheit und ihr engagiertes Mitwirken an diesem gelungenen Pilot-Anlass. Wir sind sicher, alle Beteiligten – wir eingeschlossen – gehen mit einem umfassenderen Verständnis für die Thematik Mountainbiking und Natur-/Landschaftsschutz aus der Veranstaltung hervor. Ganz sicher allerdings mit einem ordentlichen Muskelkater.

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