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Mensch Fels Falke: Rücksichtsvoll klettern

Ob überhängend, zerklüftet, rau oder glatt: Kletterbegeisterte lockt es wieder an den Fels. Dieser ist Kletterparadies und einzigartiges Biotop zu gleich. «Mensch Fels Falke» zeigt auf, wie Klettern und Naturschutz koexistieren können. Die Broschüre ist neu auch auf Französisch erhältlich.

Draussen klettern ist für viele etwas vom Schönsten überhaupt. Indem wir uns mit Verstand und Respekt in der Natur bewegen tragen wir viel dazu bei, diese wunderschönen Natursporterlebnisse auch in Zukunft noch geniessen zu können.

Felsen sind wichtige Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere. Besonders in tieferen Lagen wie dem Jura oder teilweise auch den Voralpen sind sie aufgrund ihrer Unzugänglichkeit während langer Zeit vom Menschen weitgehend unberührt geblieben. Gewisse Arten haben sich ganz auf diese spezielle Umgebung eingestellt und kommen daher nur dort vor. Ein Feuer unter einem Überhang kann eine ganze Fledermauskolonie vernichten. Wenn beim Putzen Mauerpfeffer ausgerissen wird, verliert der stark gefährdete Apollofalter seine Lebensgrundlage. Es braucht ein Bewusstsein für den vielschichtigen Lebensraum, den man mit Gstältli und Finken erklimmt.

Mensch Fels Falke

Die Broschüre «Mensch Fels Falke» richtet sich primär an Ausbildende. Sie vermittelt Wissen rund um den Lebensraum Fels und liefert Informationen zu Schutzgebieten und zur rechtlichen Situation rund um den Klettersport. Ausserdem zeigt sie auf, wie Kursteilnehmende auf spielerische Weise für das Thema sensibilisiert werden können. Die Broschüre wurde herausgegeben von Mountain Wilderness Schweiz, dem Schweizer Alpen-Club SAC, der IG Klettern Basel Jura und Kletterwelt. Sie kann hier bestellt werden. Neu ist sie auch auf Französisch erhältlich.

Eine Kurzform für Kletternde mit Informationen zum Lebensraum Fels und den wichtigsten Verhaltensregeln steht gratis als Leporello zur Verfügung.

Selbstverantwortung statt Verbote

Folgende Massnahmen können dazu beitragen, Kletterverbote hinfällig zu machen und behördliches Eingreifen zu minimieren:

  • Routen mit Umlenkungen versehen, um die Felskopf-Flora zu schonen.
  • Bei bestehenden Klettergebieten Zustieg durch Wegbau und-unterhalt kanalisieren (wird oft durch SAC-Sektionen und Klettervereine gemacht).
  • Kletternde für Verhaltensregeln sensibilisieren.
  • Mit Anwohnenden und Grundbesitzenden sprechen und gemeinsam Lösungen erarbeiten, vor allem bei Neuerschliessungen.
  • Routen, in welchen Vogelbruten festgestellt werden, selektiv und saisonal für den Klettersport sperren (z. B. in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vogelwarte Sempach). 
  • Auf die Erschliessung von Felsen verzichten, wenn sie für den Klettersport weniger interessant oder aus naturschutzfachlicher Sicht bedeutsam sind.
  • Nur putzen, was wirklich nötig ist. Das Ausreissen geschützter oder gefährdeter Pflanzen ist tabu!

Weiterführende Links:

Broschüre «Mensch Fels Falke»
Position «Umweltverträgliches Klettern»

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