Was steckt im Ski – wer dahinter? Die Recherche.

Wer beim Konsum auf Nachhaltigkeit achtet, wird sich beim Ski-Kauf die Haare raufen. Im Gegensatz zur Bekleidung gibt es bislang keine Nachhaltigkeits-Labels und das, obwohl die Herstellung von Ski mit Risiken für Mensch und Umwelt behaftet ist. Wir haben die Hauptprobleme der Skiproduktion identifiziert und in einer Studie die Umweltauswirkungen eines konventionell hergestellten Skis mit einem «ökologischen» verglichen.

Strom und Material machen einen Unterscheid

Den grössten Einfluss auf den ökologischen Fussabdruck hat der Strom-Mix in der Produktion. Insbesondere über den Einsatz von Ökostrom liesse sich die Umweltbelastung um die Hälfte reduzieren. Auch die eingesetzten Materialien, zum Beispiel, ob diese rezykliert sind, haben einen Einfluss auf den ökologischen Fussabdruck. Weitere nachhaltigkeitsrelevante Aspekte sind etwa die Herkunft exotischer Holzkerne, der Chemikalieneinsatz oder die «Recyclingfähigkeit». Letztere ist bislang bei kaum einem Ski gegeben, sodass ausgediente Produkte zu tausenden verbrannt werden. Das Thema Ski-Recycling haben wir genauer unter die Lupe genommen und dazu ein spannendes Interview geführt mit Hanno Schwab, dem Mitinhaber und Geschäftsführer von Earlybird Skis. Seine Firma beweist, dass es in der Ski-Produktion ökologische Alternativen gibt.

Es braucht mehr Transparenz

Wir haben bei den wichtigsten Ski-Marken nachgefragt, wie es um ökologische Aspekte in ihrer Skiproduktion steht. Das Ergebnis war ernüchternd: Nur 6 von 21 Marken haben den Fragebogen beantwortet. Kaum eine Marke kann als «nachhaltig» bezeichnet werden. Dafür birgt der Blick auf das Netz der Ski-Industrie Überraschungen: Dieses reicht bis in die Steueroase Cayman Islands und es gibt Verbindungen zur Waffenindustrie. Fazit: Wir fordern von der Ski-Industrie mehr Transparenz sowie ein konkretes Engagement bezüglich nachhaltigerer Produktion.

Das kann jede und jeder tun

Es liegt in der Macht von uns allen, die Industrie zu beeinflussen und den eigenen Fussabdruck zu minimieren. Indem wir vor dem Kauf kritische Fragen stellen und uns informieren, leisten wir einen wichtigen Beitrag dazu. Es zählt nicht nur das Kaufverhalten, sondern die Ausübung des Bergsports ab Verlassen der eigenen Haustür: 100 Kilometer Autofahren für eine Skitour verursacht ungefähr eine gleich hohe Umweltbelastung wie die Herstellung eines ökologischen Skis!

Jetzt lesen: Unsere Ski-Recherche

Die Ski-Recherche ist in drei Sprachen verfügbar:

Die detaillierte Studie «Ökoprofil Skier» kann hier angeschaut werden.

Herzlichen Dank an alle Spenderinnen und Spender, die mit ihrem Beitrag die Ski-Recherche ermöglicht haben!