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Heliskiing: Absurdität im Schutzgebiet

Am Petersgrat (VS/BE), dem meist frequentierten Gebirgslandeplatz der Schweiz, setzte eine Gruppe von 15 Mountain Wilderness Aktivist:innen ein Zeichen gegen Heliskiing.

Am Petersgrat (VS/BE), dem meist frequentierten Gebirgslandeplatz der Schweiz, setzte eine Gruppe von 15 Mountain Wilderness Aktivist:innen dieses Jahr ein Zeichen gegen Heliskiing. Aufgrund der heiklen Lawinenlage passten sie den ursprünglichen Plan an und packten ihre Banner bereits unterhalb des Sackhorns aus. Der Elan der Aktivist:innen war hiervon ungetrübt: Respektvoll in den Bergen unterwegs zu sein bedeutet eben auch die aktuellen Bedingungen zu akzeptieren. Dafür konnten sie die ruhige Schneelandschaft zwischen den Wolken ungestört geniessen. Denn aufgrund schlechter Sichtverhältnisse war der Himmel an diesem Tag ohnehin ungewohnt leer.  

Das ist am Petersgrat eher die Ausnahme: die touristischen Bewegungen nahmen hier von 2016 bis 2021 um 40% zu – obwohl der Landeplatz inmitten eines grossen Gebiets von hoher Wildnisqualität und am Rande einer geschützten Landschaft liegt. Der Heliboom steht hier in krassem Kontrast zu den Schutzzielen des angrenzenden BLN Gebiets Berner Hochalpen und Aletsch-Bietschhorn, in dem «Ungestörtheit der Lebensräume» sowie «landschaftliche Unberührtheit» erhalten werden soll. Mountain Wilderness fordert deshalb, dass zumindest die Gebirgslandeplätze in Schutzgebieten aufgehoben werden.

Freizeitvergnügen mit miserabler CO2-Bilanz

“Ecology is bullshit, heliski is fun”, meinte ein Heliski-Tourist kürzlich in einer Reportage von RTS. Er steht sinnbildlich für die Zunahme von Helikopterflügen im Gebirge in Zeiten der Klimakrise. 15’000 Personen jährlich lassen sich in der Schweiz alleine fürs Heliskiing ins Gebirge fliegen, während die Gletscher immer weiter abschmelzen. Die Klimakrise könnte die Nachfrage nach Heliskiing paradoxerweise sogar noch vergrößern: Wenn in tieferen Lagen der Schnee weniger wird, könnten Flüge ins Hochgebirge immer attraktiver werden.

Spassflüge reduzieren und Störungen minimieren

«Mit unserer Aktion wollen wir daran erinnern, dass die Schweiz sich zu einem Anziehungspunkt für Spassfliegerei in den Alpen entwickelt – was nicht in unserem Interesse sein kann», so Maren Kern, Geschäftsleiterin von Mountain Wilderness. «Ungestörte Naturräume stehen zunehmend unter Druck und die Klimaerhitzung drängt uns, konsequent zu handeln». Das sieht auch Nationalrat Christophe Clivaz (Grüne VS) so: Er hat motiviert durch die RTS-Reportage eine Interpellation mit kritischen Fragen zum Heliskiing in der Schweiz eingereicht.

Zum Bericht der Sonntagszeitung (Cyrill Pinto, 23.4.2033)

Zur Medienmitteilung

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