Klettern
Mountain Wilderness Schweiz setzt sich für eine breite Kletterkultur in der Schweiz ein. Das schliesst Plaisir-Touren genauso ein wie «keepwild! climbs» oder eine Mischform davon. Die unterschiedlichen Arten des Kletterns sollen gleichberechtigt nebeneinander vorkommen können. Unter Plaisir-Klettern verstehen wir gut bis sehr gut abgesicherte Touren. Mit «keepwild! climbs» meinen wir das Begehen von Routen, die von den Kletternden selbst mit mobilen Sicherungsgeräten wie Klemmkeilen und Friends abgesichert werden. Zurück bleibt blanker Fels ohne Spuren menschlicher Aktivität. In diesem Zusammenhang spricht man auch von «Trad Climbing» oder «Clean Climbing».
Für Mountain Wilderness Schweiz gelten folgende Grundsätze:
- Kletterstil: Mittlerweile gibt es Plaisir-Touren in grosser Zahl, für Anfänger bis Cracks. Allzu oft geht dies auf Kosten anderer Kletterstile. Ein Mehr an Plaisir-Touren darf nicht zu einem Weniger an Trad-Touren führen. Mountain Wilderness Schweiz vertritt die Meinung, dass neben einen mobil absicherbaren Riss kein Bohrhaken gehört. Das Einbohren solcher Routen bedeutet einen Verlust an Erlebnisräumen. Die Ressource kletterbarer Fels ist begrenzt und noch geringer ist die Anzahl kletterbarer und zudem mobil absicherbarer Felsen.
- Klettern und Naturschutz: Felsen sind gerade in tieferen Lagen wichtige Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere. Plaisir- und Trad-Kletternde sollen sich der Felsflora und –Fauna bewusst sein und sich ihr gegenüber respektvoll verhalten. Wir alle haben es in der Hand, dass die Lebensräume von Tieren und Pflanzen durch unsere Aktivitäten nicht zu beeinträchtigen. Mountain Wilderness Schweiz sensibilisiert dafür, dass Kletternde von bisher unberührten Felslandschaften einen entscheidenden Beitrag leisten, damit die Wildnis-Inseln auch wirklich wild bleiben. Deswegen sollen Spuren soweit möglich wieder beseitigt werden. Es gilt, die wichtigsten Grundregeln zu beachten: Reise mit dem ÖV oder in Fahrgemeinschafen an, nutze bestehende Zu- und Abstiege, schone Pflanzen und Nistplätze, halte dich an bestehende Schutzbestimmungen und halte das Klettergebiet sauber.
Was wir tun:
- Bewusstsein schaffen: Wir wenden uns mit kreativen und konstruktiven Denkanstössen im Bereich Bergsport an die Öffentlichkeit. Dies in Form von Medienarbeit (Medienecho), Social Media (Facebook, Instagram, Youtube), Newsletter, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen und Tagungen und Publikationen.
- Fordern: Mit den jährlichen keepwild! climbing days zeigen wir, wie vielfältig der Klettersport ist und begeistern Menschen für das «Klettern ohne Spuren». Der Anlass erfolgt mit möglichst geringem ökologischem Fussabdruck: Anreise (ÖV, Fahrgemeinschaften), vegetarisches Essen, CO2-Kompensation.
- Eingreifen: Bei Aktivitäten, die im Widerspruch zu rechtlichen Bestimmungen stehen oder sensible Gebirgsräume gefährden, nutzt Mountain Wilderness Schweiz das Verbandsbeschwerderecht.
- Vernetzen: Wir arbeiten eng mit lokalen und regionalen Organisationen wie zum Beispiel der IG Klettern Basler Jura oder den Fachgremien des SAC zusammen, beteiligen uns an Diskussionsrunden und stellen unsere Expertise zum Thema Klettern und Naturschutz zur Verfügung.
- Bergsportangebote: Zusammenarbeit mit Bergsportanbietern, welche die Anforderungen unseres Kriterienkatalogs erfüllen. Mountain Wilderness Tourenpartner
- Projekte: keepwild! climbs, Mensch Fels Falke
- Publikationen: keepwild! Kletterführer, Boulderführer
Weiterführende Links:
- Film keepwild! climbing days 2015
- Verein «Natur & Freizeit», hervorgegangen aus der Kampagne «Respektiere deine Grenzen – Schneesport mit Rücksicht»