Lichtverschmutzung

Allein in den letzten zwanzig Jahren haben die gegen oben gerichteten Lichtemissionen um rund 70 Prozent zugenommen (BAFU 2012). Zu viel Licht während der Nacht kann störend auf Flora und Fauna wirken und beeinträchtigt auf verschiedene Arten die menschliche Gesundheit. Aus diesem Grund wird unerwünschtes und schädliches Licht auch als «Lichtverschmutzung» bezeichnet.

Für Mountain Wilderness Schweiz gelten folgende Grundsätze:

  • Naturnähe: In geschützten Gebieten (National- und Naturparks, in Landschaftsschutz- und Jagdbanngebieten sowie weiteren Schutzgebieten) ist die natürliche Nachtdunkelheit unbedingt zu bewahren. Mountain Wilderness Schweiz erachtet es als notwendig, dass auch in naturnahen Landschaften ausserhalb von Schutzgebieten auf die künstliche Beleuchtung der Natur sowie von einzelnen Objekten verzichtet wird.
  • Inszenierung: Als besonders kritisch erachtet Mountain Wilderness Schweiz die gezielte Beleuchtung der Natur, wie sie in den letzten Jahren immer mehr Schule gemacht hat. Beispiele dafür sind die Beleuchtung der Jungfrau im Jahr 2011 anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums der Jungfraubahn oder die Beleuchtung von 13 Berggipfeln anlässlich des 200-Jahre-Jubiläums des Beitritts des Kantons Wallis zur Eidgenossenschaft im Jahr 2015. Die Installationen dienen einzig dem Erlebnis des Betrachters und stören Flora und Fauna massgeblich. Mountain Wilderness Schweiz lehnt diese Art der Inszenierung grundsätzlich ab und macht im Notfall vom Verbandsbeschwerderecht Gebrauch.
  • Spass: Der grossflächigen Beleuchtung von Skipisten, Bikeparks, Klettersteigen oder ähnlichem steht Mountain Wilderness Schweiz sehr kritisch gegenüber und setzt sich dafür ein, dass wo immer möglich darauf verzichtet wird.
  • Gezielter Einsatz: Eine Reduktion der Lichtemissionen lassen sich oft bereits mit einfachen planerischen Massnahmen umsetzen. Beispielsweise indem Lichtquellen konsequent nur gegen unten ausgerichtet werden oder durch den Einsatz von Sensoren. Mountain Wilderness Schweiz fordert Gemeinden, Städte und Privatpersonen dazu auf, möglichst energieeffiziente und emissionsarme Beleuchtung zu verwenden.

Was wir tun:

  • Bewusstsein schaffen: Wir wenden uns mit kreativen und konstruktiven Denkanstössen im Bereich Alpenschutz an die Öffentlichkeit. Dies in Form von Medienarbeit (Medienecho), Social Media (Facebook, Instagram, Youtube), Newsletter, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen und Tagungen und Publikationen.
  • Fordern: Mit öffentlichen Aktionen machen wir aufmerksam auf Aktivitäten, welche die Bergwelt nachhaltig schädigen.
  • Eingreifen: Bei Aktivitäten, die im Widerspruch zu rechtlichen Bestimmungen stehen oder sensible Gebirgsräume gefährden, nutzt Mountain Wilderness Schweiz das Verbandsbeschwerderecht.
  • Vernetzen: Mountain Wilderness Schweiz arbeitet mit national und international tätigen Natur- und Umweltschutzorganisationen zusammen. Gemeinsam fördern wir eine Bergwelt frei von in der Nacht übermässig beleuchteter Infrastruktur.

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