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Ein erster Schritt in Richtung Rückbau

Zusammen mit der Summit Foundation haben wir am Samstag, den 09.09. eine Rückbauaktion in einem Waldstück oberhalb von La Robella (Val-de-Travers) durchgeführt.

In einer kleinen Gruppe von 8 Personen haben wir den das Waldstück eingrenzenden Stacheldrahtzaun, der zum Teil noch aufgebaut, zum Teil tief im Unterholz und Boden vergraben war entfernt. 

Das Ziel war eigentlich nur, im kleinen Rahmen einen ersten Testlauf zu organisieren, um Erfahrung für grössere Aktionen im nächsten Jahr zu sammeln. Dank der enormen Motivation der Teilnehmer:innen konnte sich das Ergebnis jedoch schon sehen lassen: Ein kompletter Anhänger wurde mit altem (Stacheldraht-)zaun gefüllt, und das gesamte Waldstück wurde von den Zaunresten befreit. 


Warum führen wir solche Aktionen durch? 

Bei den Rückbauaktionen geht es nicht darum «Müll zu sammeln», sondern Anlagen und Infrastrukturausbau in den Bergen zu problematisieren. Ob Überreste der Landwirtschaft, stillgelegte (Ski)Lifte oder nicht mehr genutzte militärische Anlagen: Für uns ist es selbstverständlich, dass ein Gebiet nach Nutzungsaufgabe wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden muss. Nur dank dem Rückbau kann wieder Landschaft ohne sichtbare menschliche Nutzung entstehen. 

Besonders in der Schweiz, wo unverbaute Landschaft zu einer immer knapperen Ressource wird, ist es wichtig, einerseits neue Bauprojekte in den Bergen sehr kritisch zu hinterfragen und andererseits obsolete Infrastruktur wieder zu entfernen.  

Bei unseren Nachbarn von Mountain Wilderness Frankreich ist das Thema der «installations obsolètes» seit über zwanzig Jahren ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit und sie konnten auf diese Weise bereits wichtige politische Erfolge erzielen.  

Rückbau braucht (wo-)manpower und kostet Geld. Zudem ist das Ergebnis für viele intuitiv nicht gleich attraktiv wie ein Neu-Projekt: Anstatt einer neuen Anlage, mit der man Profit machen kann, ist nach dem Rückbau “lediglich” etwas nicht mehr da. 

Durch unsere Freiwilligenaktionen wollen wir aufzeigen, dass durch den Rückbau sehr wohl ein echter Mehrwert geschaffen wird für Mensch und Natur: Einerseits können hier wieder Räume für das Erleben von Wildnis entstehen, andererseits wird – wie bei der Aktion in la Robella – im Falle von Stacheldraht das Habitat der Wildtiere aufgewertet, für die der Stacheldraht eine Verletzungsgefahr darstellt. 

Daran, dass dies selbst inmitten eines Skigebiets ein für die Wildnis relevanter Dienst sein kann, erinnerte uns auch ein Luchs, der sich während unserer Arbeit am Samstag flüchtig im Wald zeigte. 

Wir sind bereit für nächstes Jahr!

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