Umweltverträglicher Bergsport
Für Mountain Wilderness Schweiz sind Nachhaltigkeit und Bergsport kein grundsätzlicher Widerspruch. Wenn wir sorgfältig planen, achtsam im Gelände unterwegs sind und auch bei der Verpflegung und Übernachtung überlegt handeln, kann der Bergsport eine wichtige Grundlage für einen nachhaltigen Tourismus darstellen.
Für Mountain Wilderness Schweiz gelten folgende Grundsätze:
- Anreise: Die Anreise macht vor allem bei Tagesausflügen und Wochenend-Trips einen grossen Teil der Umweltbelastung aus. Lohnenswerte Ziele finden sich auch vor der Haustüre, auch für die vielen unter uns, die nicht in den Alpen wohnen. Wer ausserdem den öffentlichen Verkehr kombiniert mit dem AlpenTaxi benutzt oder Fahrgemeinschaften bildet, reduziert seinen ökologischen Fussabdruck bereits erheblich.
- Verpflegung und Unterkunft: Was im Alltag selbstverständlich ist, soll auch in den Bergen gelten: Regional und saisonal geniessen sowie tierische Produkte bewusst konsumieren. Wer vor Ort einkauft, unterstützt die Bergregionen und trägt zu lebendigen Berggebieten bei. Für die Übernachtung zertifiziert z.B. das Steinbock-Label Gasthäuser für ihre Umwelt- und Sozialverträglichkeit. Daneben gibt es auch einige wenige Berghütten, die nicht mit dem Helikopter versorgt werden.
- Unterwegs: Motorisierte Bergsportarten wie Heliskiing oder Offroad-Fahrten lehnt Mountain Wilderness Schweiz grundsätzlich ab. Beim Klettern, Wandern oder Skitourengehen gilt es, im Gelände so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen. Es ist selbstverständlich, dass Abfall wieder mitgenommen, Wildruhezonen und Schutzgebiete respektiert und unnötiger Lärm vermieden wird. Gerade im Mittelgebirge gilt: Auch die Natur braucht Ruhezeiten. Während der Aufbruch vor Sonnenaufgang im Hochgebirge wenig Konfliktpotenzial bietet, sind im Flachland und in tieferen Lagen Nachtaktivitäten auf ein Minimum zu beschränken.
- Bekleidung: Wir sind nicht nur das, was wir tun, sondern auch das, was wir tragen. Ausrüstungsgegenstände, die uns den Aufenthalt in der «wilden Natur» erleichtern, werden oft unter Bedingungen hergestellt, die alles andere als umweltfreundlich sind. Siehe dazu unsere Position zum Thema Ausrüstung.
- Weite Reisen: Mountain Wilderness Schweiz steht Flugreisen kritisch gegenüber und empfiehlt, sie auf ein absolutes Minimum zu beschränken.
Was wir tun:
- Bewusstsein schaffen: Wir wenden uns mit kreativen und konstruktiven Denkanstössen im Bereich Bergsport an die Öffentlichkeit. Dies in Form von Medienarbeit (Medienecho), Social Media (Facebook, Instagram, Youtube), Newsletter, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen und Tagungen und Publikationen.
- Fordern: Mit öffentlichen Aktionen machen wir aufmerksam auf Aktivitäten, welche die Bergwelt nachhaltig schädigen.
- Eingreifen: Bei Aktivitäten, die im Widerspruch zu rechtlichen Bestimmungen stehen oder sensible Gebirgsräume gefährden, nutzt Mountain Wilderness Schweiz das Verbandsbeschwerderecht.
- Vernetzen: Mountain Wilderness Schweiz arbeitet mit national und international tätigen Natur- und Umweltschutzorganisationen zusammen. Gemeinsam fördern wir einen Bergsport, welcher der Natur mit Respekt begegnet. Mountain Wilderness Schweiz Tourenpartner
- Projekte: AlpenTaxi, Alpin-Flohmi, Alternativer Hüttenführer, Frontflip, keepwild! bike days, keewpild! climbs, Mensch Fels Falke,Wild im Schnee
- Publikationen: Mensch Fels Falke, Alternativer Hüttenführer, Skitourenführer «Emmental & Entlebuch», diverse Kletterführer «keepwild! climbs» sowie Boulderführer (zum Shop)
Weiterführende Links:
- Auszeichnung von nachhaltigen Gastbetrieben: ibex fairstay (ehem. Steinbocklabel)
- Beispiele von Hütten mit minimaler Helikopterversorgung: Zwinglipasshütte (SG), Länta-hütte (GR)
- Klettern ohne Bohrhaken: keepwild! climbs
- Faires und umweltverträgliches Reisen: FAIR unterwegs
- Verein Natur & Freizeit (ehem. Respektiere deine Grenzen)
- Broschüre «Wild im Schnee»: Wie verhalte ich mich im Gelände?