Michael Zimmermann, Agronom und Präsident des Vereins Infozentrum Eichholz führte durch die ehemalige Aue. Diese hat schon viele menschliche Nutzungen erfahren: 1922 entstand durch Aufschüttungen eine Leichtathletikanlage, in der Schweizermeisterschaften stattfanden und YB trainierte. Seit der Ausweisung zum Natur-Reservat mit Umweltbildungsfunktion wurde das Gebiet teilweise renaturiert. Heute kann hier Gross und Klein den Aareraum erleben und erfahren, wie sich die Aue zur stadtnahen Oase entwickelt hat.
Rück- und Ausblick
Die erste Bilanz des Abends: 5 Kilo Bergkäse, 1 Kilo Wurst, 2 Kilo Humus und 10 Kilo Brot wurden beim Apéro riche verspeist. Die rund 60 Gäste genossen bei angeregten Gesprächen Speis und Trank aus verschiedenen Berggebieten. Die zweite Bilanz, namentlich die Jahresrechnung 2018, wurde später von Vorstandsmitglied Michael Zurkinden präsentiert. Ebenso berichtete im statuarischen Teil das Team der Geschäftsstelle über Projekte und Erfolge des vergangenen Jahres und bot einen Ausblick auf die anstehenden Monate: Am 22. Mai findet der erste Alpinflohmarkt statt und im Juli erscheint der neue Kletterführer C(H)lean! Im Fokus stehen auch die Auseinandersetzung mit «Umweltverträglichem Mountainbiking» und die Förderung des Wildnis-Diskurses. Ein Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird das Pop-up-Büro in den Alpen sein. Vom 10. bis 29. August verlegt die Geschäftsstelle Mountain Wilderness Schweiz ihr Büro ins Val Müstair. Das Team setzt sich vor Ort mit den Herausforderungen und Potenzialen zu Wildnis, Bergsport und Alpenschutz auseinander.
Wilde Anekdoten aus dem letzten Vierteljahrhundert
Mit neu gefüllten Gläsern lauschten die Gäste im Anschluss an den offiziellen Teil den Anekdoten der ehemaligen Geschäftsleitenden. Sie haben Mountain Wilderness Schweiz von einer Bewegung zu einem Verein mit Verbandsbeschwerde gemacht. Katharina Conradin (von 2011 – bis 2018) erinnert sich besonders gerne an die «Stop BMW-Fahrtraining»-Demo am Flüelapass im Jahr 2013: «Zwei Demonstrierende und ein Fernsehreporter, das war einmalig». Für genau so viel Aufmerksamkeit aber mit viel mehr Teilnehmenden sorgten 1996 und 1998 die Mobilisierung «En marche pour la protection du Mont-Blanc». Reto Solèr (1994 – 2001) geriet schon beim Zurückdenken an das Koordinieren von bis zu 70 Personen ins Schwitzen. Mountain Wilderness hatte mit politischen Aktionen aber auch immer wieder mit Einfallsreichtum von sich Reden gemacht. Elsbeth Flüeler (2001 – 2011) sieht auch in den zahlreichen Geburtsanzeigen in ihrem Fundus ein Beweis für die Kreativität der Vereinsmitglieder und Mitarbeitenden.
Für Nachwuchs ist also gesorgt und das ist gut so. Auch wenn viel Heiteres im Zentrum des Abends stand, ist klar: Angesichts der aktuellen Entwicklung ist die Arbeit von Mountain Wilderness Schweiz nach wie vor von grösster Wichtigkeit und jede und jeder Unterstützende zählt. In diesem Sinne: Auf weitere 25 wilde Jahre!
Mehr Bilder auf Facebook