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Unerschlossene, naturnahe Berglandschaften sind von unschätz­barem Wert. Mountain Wilderness Schweiz engagiert sich für eine wildnis­freundliche Entwicklung der Alpen. Wir stehen ein für den Schutz unerschlossener Gebirgs­landschaften und erheben Einspruch, wenn der gesetzliche Rahmen klar überschritten oder unverhältnis­mässig gedehnt wird.

Zunehmender Druck auf wilde Gebirgs­räume

Stück für Stück wird die Bergnatur industrialisiert: Auf Weiden produzieren Solarpanels Strom. Auf die Seilbahn folgt eine Aussichtsplattform, auf das Bergrestaurant eine Rodelbahn und auf den Wanderweg ein Klettersteig. Bauten ausserhalb der Bauzone für die Energie- und Tourismusinfrastruktur, der Ausbau von Wegen und Strassen, Meliorationen (Massnahmen zur Bodenverbesserungen und zur vereinfachten Bewirtschaftung von Landwirtschaftsland) und eine intensivierte Landwirtschaft schmälern teils schleichend, teils in frappierender Geschwindigkeit die Erholungsqualität und den Naturwert unserer Gebirgsräume.

Anwältin der ursprünglichen Bergnatur

Durch das Verbandsbeschwerderecht können gesamtschweizerisch tätige Umweltschutzorganisationen gegen umwelt- oder landschaftsbelastende Projekte vorgehen. Grundlage dafür ist das geltende Umweltrecht. Mountain Wilderness Schweiz ist seit 2008 beschwerdeberechtigt. Wir setzen dieses Mittel sehr bewusst und sorgfältig ein: Wo intakte Gebirgslandschaften durch Symbole der Kommerzialisierung wie funktionslose Hängebrücken und Gipfelausbauten bedroht sind, bei kritischen Erweiterungen von Skigebieten im Hochgebirge oder wo die Bergwelt unnötig inszeniert wird.

Mit unserer Arbeit setzen wir uns ein für den wirksamen Schutz der Alpen, für Freude und Erholung in einer Umgebung, der wir mit Respekt begegnen – heute und morgen.

Für Mountain Wilderness gelten folgende Grund­sätze:

Erreichbarkeit

Der Bergsport führt zu einer voranschreitenden Erschliessung der Alpen mit verschiedenen Arten von Zugängen. Klettersteige, Tyroliennes und Co. werden immer mehr, der Mensch dringt immer weiter in die bislang unerschlossene Natur vor. Räume, die vorher bloss von wenigen Menschen besucht wurden, können immer einfacher erreicht werden. Komfort und Konsum werden zu den zentralen Kriterien. Mountain Wilderness Schweiz setzt sich für jene sinnvollen Projekte ein, bei denen mit kleinen Bauten grosse Vorteile entstehen und leistet dort Widerstand, wo die Balance nicht mehr stimmt.

Skitourismus

Die touristische Erschliessung der Berge schreitet ungehindert voran, insbesondere für den Wintersport. Obwohl gerade bei diesem die Zukunft alles andere als gesichert ist. Der Klimawandel treibt die Schneefallgrenze in die Höhe und verkürzt die Skisaison, die Anzahl an Ski-Tagen ist seit Jahren rückläufig, und der Wintertourismus ist für viele Gemeinden eher finanzielle Belastung denn Segen. Mountain Wilderness Schweiz vertritt die Meinung, dass die Grenzen der skitouristischen Erschliessung längst überschritten sind und positioniert sich klar gegen einen weiteren Ausbau des Skitourismus.

Erneuerbare Energien

Der Klimawandel ist eine der grössten ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen, mit denen sich die Menschheit je konfrontiert sah. Besonders betroffen von der globalen Erwärmung ist auch das Alpenland Schweiz. Steigt die Temperatur im weltweiten Durchschnitt um 2° Celsius, so sind es im Alpenraum 4° C. Die Reduktion von CO₂ soll durch einen substanziellen Ersatz fossiler Energie und mit einer gezielten, wildnisverträglichen Förderung der erneuerbaren Energiequellen Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Geothermie erfolgen. Mountain Wilderness Schweiz befürwortet den Ausstieg aus der Atomenergie. Gleichzeitig dürfen wir erst von einer tatsächlichen Energiewende sprechen, wenn wir es schaffen, die aktuelle Energieverschwendung drastisch zu reduzieren und den steigenden ökonomischen Wohlstand von einem steigenden Energiekonsum zu entkoppeln. Mountain Wilderness Schweiz ist der Meinung, dass der wachsende Energiebedarf nur in begrenztem Rahmen mit neuen Anlagen zu decken ist. Vielmehr muss erst das bestehende Potenzial zur Reduktion der Energieverschwendung und zur Effizienzsteigerung ausgeschöpft werden. Somit unterstützt Mountain Wilderness das Prinzip der Suffizienz.

Was wir tun:

Bewusstsein schaffen

Wir wenden uns mit kreativen und konstruktiven Denkanstössen im Bereich der Erschliessung von Gebirgsräumen an die Öffentlichkeit. Dies in Form von Medienarbeit, Social Media (Instagram, Facebook, Youtube), Newslettern, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen, Tagungen und Publikationen.

Fordern

Mit öffentlichen Aktionen machen wir aufmerksam auf Infrastruktur, welche die Erschliessung der Bergwelt übermässig vorantreibt. Unsere Positionen bringen wir in Form von Stellungnahmen in den Planungs- und Gesetzgebungsprozess ein.

Eingreifen

Wenn Erschliessungsprojekte sensible Gebirgsräume gefährden und im Widerspruch zu rechtlichen Bestimmungen stehen, nutzt Mountain Wilderness Schweiz das Verbandsbeschwerderecht.

Vernetzen

Mountain Wilderness Schweiz arbeitet mit national und international tätigen Naturschutz- und Bergsportorganisationen zusammen. Gemeinsam suchen wir nach Lösungen für den Erhalt alpiner Freiräume und tauschen uns über die Notwendigkeit vom Bau neuer Infrastrukturen aus.

Was du tun kannst

Unsere Arbeit unterstützen

Unterstütze die Arbeit von Mountain Wilderness Schweiz für mehr Ruhe und Stille in den Bergen mit einer Mitgliedschaft oder Spende.

Deinen Alltag wildnis­verträglich gestalten

Wähle achtsam, welche Infrastruktur du selber nutzt. Ohne es zu merken, unterstützt du sonst Anlagen und Unternehmen, die deinen Idealen zuwiderlaufen. Achte auf einen möglichst sorgsamen Einsatz von Energie. Jede Kilowattstunde wird irgendwo produziert und hat Auswirkungen auf das Landschaftsbild.

Deine Stimme dem Alpen­schutz geben

Unterstütze Kandidat:innen und politische Parteien, die sich für den Schutz der Alpen einsetzen. Es gibt auch immer wieder Petitionen, lokale Komitees und Initiativen für intakte Berglandschaften, bei denen deine Stimme einen Unterschied macht.

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